Kraftklub in Leipzig Wir sprachen vorm Konzert im Haus Auensee mit Sänger Felix

Kraftklub ist seit dem Nackedei-Auftritt beim Bundesvision Song Contest in aller Munde. Wir sprachen mit Sänger Felix über’s Rauchen, das liebe Geld und Abstürze in Leipzig.

Spätestens seit ihrem Nackedei-Auftritt beim Bundesvision Song Contest sind sie in aller Munde und in aller Ohren: Kraftklub aus Chemnitz. Im Oktober kommen sie mit ihrer „Mit K“- Tour auch nach Leipzig und haben ihre deutschsprachige Tanzmusik im Gepäck. Wir unterhielten uns schon vorher mit Sänger Felix über’s Rauchen, das liebe Geld und Abstürze in Leipzig.

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Letztes Jahr habt ihr noch vor gefühlt 100 Leuten gespielt, dieses Jahr mussten viele eurer Konzerte wegen des riesigen Andrangs in größere Hallen verlegt werden. Wie fühlt sich so ein Erfolg an?
Es ist einfach nur abgefahren. Dass uns jetzt plötzlich so viele Menschen live sehen wollen, zeigt uns, dass wir alles richtig gemacht haben. Wir haben in der Vergangenheit bereits viele Konzerte gegeben und uns dadurch eine große Fanbase aufgebaut. Wir haben sozusagen unsere Hausaufgaben gemacht, und das wird jetzt belohnt.

Am 21. Oktober spielt ihr bei uns in Leipzig im Haus Auensee. Hast du eine besondere Erinnerung oder Verbindung zu der Stadt?
Auf jeden Fall. Gerade das Beispiel Leipzig zeigt, wie wir uns entwickelt haben: Vom kleinen Clubkonzert im Werk 2 zum Auftritt vor tausenden von Fans im Haus Auensee. Zudem habe ich persönlich eine Menge Freunde in Leipzig – und dadurch hier auch schon den ein oder anderen Absturz hinter mir. Ich fühl mich in Leipzig wohl und bin hier auch privat oft unterwegs.

Die Preise für eure aktuellen Konzerte kosten bis zu 30€. Verträgt sich das mit euren Songs, in denen ihr auf sarkastische Art und Weise zu verstehen gebt, dass ihr gegen Kommerzialisierung seid?
Generell ist es doch so: je größer ein Konzert, desto höher die Hallenmiete. Und je größer der Erfolg, desto höher die Kosten für Produktion und Auftritte. Somit würde ich in dem Sinne noch nicht von Kommerzialisierung sprechen, da wir nicht unbedingt mehr verdienen, nur weil die Tickets jetzt mehr kosten als früher.

Eure Songtexte handeln von Liebe, Fäkalien und vom Rauchen. Ganz ehrlich: Wolltet ihr mit dem Album „Mit K“ eigentlich nur provozieren?
Wir waren eigentlich noch nie die große Provokationsband, wir haben uns immer als Popband verstanden. Nur sollten unsere Texte nicht so brav sein wie die der anderen Bands. Wir wollten Musik machen, wie wir sie auch selbst gerne hören wollen.
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Also steckt hinter der ganzen Zigarettenhuldigung kein geheimer Vertrag mit einer Tabakmarke?
Nein, leider nicht! Auch wenn wir uns schon mal dahingehend erkundigt haben – hat nicht geklappt.
 
In euren Songs geht es auch immer wieder um Chemnitz und seine DDR-Vergangenheit. Fühlst du dich wie ein typischer Ostdeutscher?
Nein, gar nicht. Auch nicht als Deutscher oder Sachse – wenn überhaupt, dann als Chemnitzer. Karl-Marx-Stadt ist nun einmal unsere Heimat. Und Heimat, das ist für mich wie eine Party: Egal wie schlecht die Musik ist oder wie schnell die Getränke alle sind, es sind die Freunde, die die Party grandios machen. Ich fühle mich im Osten wohl, weil eben hier meine Familie und meine Freunde leben.

Wie kommt ihr eigentlich im Ausland an?
Ich muss zugeben, dass wir noch nicht so viele Auftritte im Ausland hatten. Aber die, die wir gespielt haben, z.B. beim Roskilde im Dänemark, sind überraschend gut gelaufen. Wir machen eben Tanzmusik – und tanzen kann man auch, wenn man nicht alles versteht.
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Ihr seid quasi immer auf Tour. Wird das Herumreisen nicht irgendwann mal anstrengend? Oder langweilig?
Klar ist es anstrengend, aber ich würde mich niemals hinstellen und mich darüber beschweren. Wir haben das Glück, mittlerweile von unserer Musik leben zu können, und das ist schon ziemlich geil. Außerdem sind wir Musiker geworden, um live zu spielen. Das macht es doch aus!

Kannst du schon was zum neuen Album verraten?
Mal überlegen, machen wir ein neues Album? ….Ja, ich denke schon. Aber daran setzen wir uns erst im Winter, nach der ganzen Tourerei.

INFO
Die fünfköpfige Band Kraftklub gründete sich 2009 in Chemnitz. Das Album „Mit K“, das im Januar 2012 erschien, stieg sofort auf Platz 1 der Charts ein.

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