Letztes Spiel im Jahr 2008 erfolgreich

Nun sind sie dort angekommen, wo sie hin wollten. Im vierten Flutlichtspiel der Saison konnte der 1. FC Magdeburg gegen die auswärtsstarke Reserve von Hannover 96 mit 2:1 (1:0) gewinnen. Seit nunmehr 14 Spielen sind die Domstädter ungeschlagen und eroberten wenigstens für eine Nacht die Tabellenspitze der Regionalliga Nord.

In dem streckenweise guten Spiel behielt der FCM verdient die Oberhand. Hannover machte ein engagiertes Spiel, war aber zu harmlos. Najeh Braham hatte in der 19. Minute, nachdem das erste Abtasten vorüber war, die Großchance zur Führung auf dem Fuß. Nach tollem Racanel-Pass kam Braham frei vor 96-Torwart Marcel Maluck zum Schuß. Der Torhüter pariert den Ball aus acht Metern katzenartig.

Die Zuschauer hatten in dieser Szene den Torschrei bereits auf den Lippen, mussten sich aber noch etwas gedulden, bis Maximilian Watzka den Ball aus halbrechter Position ins lange Ecke zimmerte.
Er schloss eine schöne Vorlage von Catalin Racanel per Direktabnahme aus 16 Meter zu seinem bereits fünften Saisontreffer ab. Der Führungstreffer in der 33. Minute war überfällig, da kurz zuvor Radovan Vujanovic frei vor dem 96-Tor vergab.

Die 9711 Fans skandierten nach dem Tor „Spitzenreiter, Spitzenreiter“, wohlwissend, dass Holstein Kiel erst am Samstag beim SV Wilhelmshaven spielt und die Tabellenführung mit einem Sieg zurück erobern kann. Davon ließen sich die lautstarken Magdeburger Fans aber nicht beeindrucken. Sie unterstützten ihre Mannschaft ununterbrochen. Nichts zu feiern hatten die etwa 60 96-Fans in der Gästekurve. Ihre Mannschaft brachte nichts Zwingendes zustande. Halbzeitstand 1:0.

FCM-Erfolgsgarant Mats Wejsfelt blieb zur Halbzeit verletzungsbedingt in der Kabine. Für ihn kam mit der Nummer 24 der junge Martin Zander ins Spiel.

Najeh Braham war an diesem Abend kaum zu stoppen. Er erkämpfte viele Bälle und zeigte eine hohe Laufbereitschaft. Bemerkenswert, da er letzte Woche
wegen eines Trauerfalls freiwillig auf seinen Einsatz gegen den Chemnitzer FC verzichtete. In der 53. Minute dann wieder ein sehenswerter Spielzug über Braham. Er eroberte in der eigenen Hälfte den Ball, spielte mit viel Übersicht auf Catalin Racanel, der Braham per Flanke punktgenau bediente. Der Flugkopfball, der als insgesamt neunter Schuß der Elbestädter in die Statistik einging, verfehlte das Tor um Haaresbreite.

Magdeburg kam jetzt noch besser ins Spiel und war dem 2:0 näher als die Niedersachsen dem Ausgleich. Hannover versuchte mit tiefen Pässen die Abwehr des Gastgebers zu knacken. Der aufmerksame Christian Beer im Kasten des FCM konnte die zu langen Bälle aber sicher aufnehmen und Konter einleiten. Durch einen Standard in der 61. Minute schafften es die Leinestädter zur Überraschung der Zuschauer aus dem Nichts den 1:1 Ausgleich zu markieren. Das Spiel wurde jetzt ruppiger. Schiedsrichter Deniz Aytekin aus Oberasbach versuchte mit einigen gelben Karten auf beiden Seiten die Gemüter zu beruhigen.

Bis zur 71. Minute ging es auf dem Rasen hin und her. Hannover versteckte sich nicht. Ein Pfiff von Schiri Aytekin und das Stadion stand Kopf. Elfmeter für den 1. FC Magdeburg. Der Elfmeter wurde wie in der Woche zuvor problemlos vom routinierten Catalin Racanel verwandelt. Saisontor vier für den blau weißen Rumänen.

Seit der 70. Minute hatte Paul Linz auf Offensive umgestellt und Innenverteidiger Christian Prest für den offensiven Pascal Matthias ausgewechselt. Magdeburg drückte weiter. Die Clubspieler wollten dem tollen Publikum unbedingt die drei Punkte vor dem Weihnachtsfest unter den blau weiß geschmückten Weihnachtsbaum legen. Auch Linz war mit seiner dritten Einwechslung bemüht, die Offensive zu stärken. Ab der 82. Minute stürmte Reimann für den gut spielenden Mehmet Dragusha. Gebracht hat es aber nichts mehr. Endstand 2:1. Jubel. Spitzenreiter.

96-Trainer Andreas Bergmann sah ein sehr gutes und intensives Spiel seiner jungen Mannschaft. Der älteste Spieler war laut Bergmann 22 Jahre. Der Sieg der Magdeburger ist seiner Meinung nach verdient.

Paul Linz zollte den 96ern Respekt. Weiter sprach er wie sein Kollege von einem intensiven Spiel. „So knappe Spiele wie dieses muss man gewinnen. Ich hatte etwas die Muffe, aber Hut ab vor der Leistung der Mannschaft.“, so Linz nach dem Spiel. Zu der Entwicklung des FCM sagte Linz weiter: „Wir haben einen richtigen Haufen mit Charakter beieinander. Die Abwehr hat sich stabilisiert. Das ist die wichtigste Entwicklung.“