Neuer Name „Katharinenturm“ trägt historischer Bedeutung Rechnung

Mit einer Investitionssumme von rund 13 Millionen Euro wird die Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg das ehemalige Haus der Lehrer im Nordabschnitt des Breiten Weges sanieren. Damit verschwindet nach zwanzig Jahren eines der größten Ärgernisse der Elbestädter voraussichtlich bis Ende 2012 aus dem Stadtbild Magdeburgs.

Eine „Initialzündung“ für die Wiederbelebung und Aufwertung der nördlichen Innenstadt nennt Wobau-Geschäftsführer Heinrich Sonsalla die Pläne der Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg zur Sanierung des Hauses der Lehrer, mit der noch in diesem Jahr begonnen werden soll. Als Ankerpunkt auf dem Breiten Weg und zur Stärkung der Ost-West-Verbindung zur Elbe hin soll das Hochhaus zukünftig in die Reihe der Wahrzeichen Magdeburgs aufgenommen werden.
Neben zahlreichen gewerblichen Flächen werde hochwertiger neuer Wohnraum entstehen. „Das einst monofunktionale Haus wird ein multifunktionelles Gebäude, das mit modernen Büros, Appartementwohnungen, erdgeschossigen Gewerbeflächen und vielfältigen Gastronomieangeboten aufwartet“, so Wobau-Chef Heinrich Sonsalla. „Dazu kommen ein Nahversorger im Erdgeschoss und eine Skybar auf dem Dach mit einem atemberaubenden 360-Grad-Ausblick über Magdeburg.“
Flexible Wohnungs- und Bürogrundrisse erlauben individuelle Möglichkeiten der Vermietung. „Wir können unseren Mietern bei der Umsetzung ihrer Vorstellungen große Spielräume gewähren. Die Wohnungen beispielsweise können komplett barrierefrei gebaut werden. Die Erreichbarkeit ist mit zwei ebenerdigen Fahrstühlen gegeben.“

Entstehen sollen je nach Nachfrage Zwei- und Dreiraumwohnungen, die jeweils mit einer gläsernen Loggia ausgestattet sind. „Diese sind wahlweise balkonartig zu öffnen, aber auch einfach wieder schließbar“, erläutert Architekt Rolf Zinz von der federführenden Planungsgesellschaft Obermeyer das neuartige Konzept. Am Haus selbst werden 50 Fahrzeugstellplätze entstehen, zusätzlich besteht auf einem weiteren Wobau-eigenen Grundstück die Möglichkeit zur Schaffung von 160 Stellplätzen.

Bei der Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen wird jedoch nicht nur großer Wert auf Modernität gelegt, sondern auch der Bogen zur Vergangenheit geschlossen. Das Haus der Lehrer ist eng mit der Stadtgeschichte Magdeburgs verbunden, befindet es sich doch genau an jener Stelle, an der 1966 die Katharinenkirche vom DDR-Regime abgerissen und dem Stadtbild endgültig genommen wurde. Um dieser kulturhistorischen Dimension gerecht zu werden, sollen unter anderem der ehemalige Grundriss und noch erhaltene Teile der Kirche in die Umgestaltung einfließen. Auch ein neuer Name leistet dazu einen Beitrag: „Das Gebäude wird zukünftig Katharinenturm heißen“, so Sonsalla weiter. Eine großzügige Freitreppe erschließt die Terrasse als Stadtbalkon und betont gleichzeitig den eleganten Eingangsbereich. Die Grundrissüberlagerung mit der ehemaligen Kirche ermöglicht eine Piazza zwischen der Freitreppe und dem möglichen Aufstellungsort eines neun Meter hohen historischen Portals der Kirche. Um den Turm in seiner Höhenwirkung zu verstärken und die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten, wird er um zwei Geschosse erhöht. Dennoch bleibe er mit einer Höhe von 54 Metern unter der 60-Meter-Grenze für Hochhäuser.


Das ‚Haus der Lehrer‘ in Magdeburg wird zum ‚Katharinenturm‘. Mit einer Investitionssumme von rund 13 Millionen Euro wird die Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg (Wobau) das Hochaus im Nordabschnitt des Breiten Weges sanieren. Geplanter Baubeginn ist noch in diesem Jahr, das Bauende ist für 2012 vorgesehen.

Der Baubeigeordnete der Stadt, Dr. Dieter Scheidemann, begrüßt die Pläne der Wobau ausdrücklich. „Hier entsteht etwas, das es in Magdeburg kein zweites Mal gibt“, lobte er das Projekt. „Ich finde es besonders interessant, dass man ganz absichtlich die gegebene 70er-Jahre-Architektur beibehält und mit der vorhandenen Substanz das Beste aus diesem imposanten Gebäude macht“, so Scheidemann weiter.

Klaus Zimmermann, Aufsichtsratsvorsitzender der Wohnungsbaugesellschaft, betont die Notwendigkeit dieser Investition: „Nicht nur, dass es für das Haus der Lehrer dringend an der Zeit für eine Entscheidung war. Auch der ganze Nordabschnitt erfährt damit eine Bereicherung, die an dieser Stelle von enormer Wichtigkeit für die ansässigen Gewerbe und damit für die Stadtentwicklung ist.“

„Schon jetzt gibt es zahlreiche Mietinteressenten. Die positive Resonanz ist ein deutlicher Beweis dafür, mit der Sanierung des Katharinenturmes den richtigen Weg eingeschlagen zu haben“, ist sich Heinrich Sonsalla sicher. Darüber hinaus freue er sich sehr über die Unterstützung durch die Stadt Magdeburg sowie die wohlwollende Begleitung durch den Landesbauminister Dr. Karl-Heinz Daehre.


Bilder: Veranstalter

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