24:35-Pleite in Flensburg

Das war nix, SCM! Bei der SG Flensburg-Handewitt unterlagen die Gladiators deutlich mit 24:35 (6:16). Beste Torschützen beim SCM waren Bennet Wiegert mit acht und Christoph Steinert mit vier Treffern. Bei Flensburg überragten Lars Christiansen mit 12/7 und Oscar CArlén mit sieben Toren.
Schon vor dem Spiel gab es wieder Zündstoff in den Machtkämpfen beim SCM. urbanite wurde von Flensburgs Gesellschafter Manfred Werner bestätigt, dass der ungeliebte Noch-SCM-Geschäftsführer Holger Kaiser sich bei den Schleswig-Holsteinern angeboten habe. Werner: „Wir haben vier Kandidaten, darunter Holger Kaiser aus Magdeburg, und werden uns in den nächsten zehn Tagen entscheiden.“ Der derzeitige Flensburger Geschäftsführer Fynn Holpert hört ja in Flensburg, wie Kaiser in Magdeburg, im Sommer auf.
Zum Sportlichen: Neben den Langzeitverletzten Damien Kabengele und Dennis Krause war auch Pechvogel Andreas Rojewski nicht im Kader. Der Linkshänder war beim Spiel gegen die HSG Nordhorn-Lingen am Mittwoch ganz böse umgeknickt. Diagnose: rechtes Sprunggelenk ausgekugelt und alle drei Bänder, bis auf das Syndesmoseband, sind durchgerissen. Glück im Unglück. Der Knöchel ist nicht gebrochen. Das heißt für Roje: Er fällt nicht die befürchteten acht Monate aus, sondern kann vielleicht schon wieder nach vier bis fünf Monaten angreifen. Für das Flensburg-Spiel gab es moralische Unterstützung von ihm. Andreas, der in der Uniklinik in der Unfallchirurgie auf Station fünf, Zimmer fünf liegt, ließ sich extra Internet in sein Zimmer legen, um das Spiel verfolgen zu können. Kopf hoch, Roje. urbanite wünscht ganz viel Glück in den nächsten Wochen und Monaten. Aber er hat ja schon oft genug bewiesen, dass er ein ganz großer Kämpfer ist.
Beim heutigen Spiel kehrte stattdessen Alex Vasilakis zurück ins Team. Der Grieche, der in den letzten Wochen mit einer Schleimbeutel-Entzündung im linken Ellenbogen zu kämpfen hatte, biss auf die Zähne und stellte sich in den Dienst der Mannschaft: „Ich habe am Freitag im Training zweimal geworfen. Das war´s.“
Ins Spiel starten die Gladiators schlecht. Zu Beginn macht es im SCM-Tor nur Bum-Bum. 3:0 für Flensburg in der fünften Minute. Auszeit SCM. Trainer Michael Biegler muss seine Mannschaft erstmal lautstark wachrütteln. Bringt jedoch nicht sofort was, Christian Sprenger verwirft einen Siebenmeter, Oscar Carlén erhöht für die SG auf 4:0. Erst in der siebten Minute erzielt Kapitän Fabian van Olphen den ersten Magdeburger Treffer. Doch danach ist für den Niederländer Schluss, er kommt nicht noch mal auf das Parkett zurück. SCM-Ärztin Dr. Birgit Hoffmeyer: „Er hat sich das rechte Knie verdreht. Weitere Untersuchungen folgen in Magdeburg.“ Nicht nur aufgrund van Olphen´s Ausfall bringen die Magdeburger kaum was zustande, in der Defensive werden die Gladiators von Wirbel der SG überrannt.


Foto: Stefan Deutsch

In der 16. Minute kann Lars Christiansen schon auf sechs Tore erhöhen (9:3). Zu diesem Zeitpunkt hat der SCM bereits vier technische Fehler und sechs Fehlwürfe auf seinem Konto. Sportdirektor Stefan Kretzschmar sieht ein Debakel kommen, und reagiert sich an den Schiri-Brüdern Methe ab. Dafür gibt´s Gelb. Stark: Vasilakis, der die ganze erste Hälfte spielt, erzielt beim 5:10 schon seinen zweiten Treffer trotz großer Schmerzen. Dennoch ist der SCM in Hälfte eins völlig ideenlos, bringt nichts auf die Reihe. In Unterzahl kann Torge Johannsen für die SG gar auf 14:6 erhöhen. Fünf Sekunden vor der Halbzeit macht Lars Christiansen mit seinem bereits achten Treffer die Zehn-Tore-Halbzeitführung (16:6) klar. Auf dem Weg in die Kabine sieht man dem kopfschüttelnden Silvio Heinevetter an, dass die Frustation groß ist. Kein Wunder, so wie ihm die Bälle um die Ohren gefeuert werden. Erschreckend: Bis zur Halbzeit bringen es die Gladiators auf sieben technische Fehler und 13 Fehlwürfe.

Nach der Pause wird es nicht besser. Zwar ist Jürgen Müller nun für Heinevetter im Tor, doch auch er kann mit insgesamt fünf Paraden in der zweiten Hälfte nichts ausrichten. Ohne Abwehr ist es halt auch für den Torwart schwer zu glänzen. In der 40. Minute kann Carlén für sie SG erstmals auf elf Tore erhöhen (23:12). Ein 6:1-Lauf bringt Flensburg in der 45. Minute gar die 28:15-Führung. Nichts geht beim SCM. Coach Biegler muss die Auszeit nehmen. Das Spiel schaukelt die SG dann nach Hause, gewinnt verdient 35:24. Insgesamt bringt es der SCM auf zwölf technische Fehler und 25 Fehlwürfe. Zu unterirdisch, um in Flensburg zu bestehen.
Symptomatisch, wie Coach Biegler wortlos in die Kabine flüchtet.
Torwart Heinevetter sagte enttäuscht: „Das ist deprimierend. Wir wurden direkt zu Beginn in die Schranken gewiesen. Wenn man zur Pause schon mit zehn Toren hinten liegt, kann man nichts mehr reißen.“
Auch Top-Torschütze Bennet Wiegert war bedient: „So haben wir uns das nicht vorgestellt, die Niederlage ist viel zu hoch.“
Flensburgs Christiansen konnte sich hingegen freuen: „Wir haben verdient gewonnen, von der ersten bis zur letzten Minute die richtige Einstellung gezeigt.“

Weiterführende Links

www.scm-gladiators.de

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